Sternkopf & Hübel auf Deutschlandfunk Kultur: drei Buchempfehlungen zur Weihnachtszeit

In der „Lesart“ auf Deutschlandfunk Kultur: Stefan Jakubik von Sternkopf & Hübel empfiehlt drei Bücher, die sich hervorragend als Weihnachtslektüre oder Weihnachtsgeschenke eignen.

– Deborah Levy: „Augustblau“
Elsa, eine renommierte, junge Pianistin, vermasselt ein Rachmaninow-Konzert. Sie begegnet einer rätselhaften Doppelgängerin und macht sich auf die Suche nach dieser Frau und ihrer eigenen Rolle. Ein sehr poetisch und musikalisch erzählter Roman über eine Suchende.
aki Verlag, 24 Euro

– Jarka Kubsova: „Marschlande“
Ein ganz starker Roman, der die Leben zweier Frauen miteinander verschränkt: Britta, aus der Hamburger City gerade ins Grüne der Vier- und Marschlande gezogen, und Abelke Bleken, die im 16. Jahrhundert an der Elbe einen großen Hof bewirtschaftete und später als Hexe denunziert und angeklagt wurde. Zwei mutige Frauen, die sich gegen Grenzen auflehnen.
S. Fischer Verlag, 24 Euro

– Paul Auster: „Baumgartner“
Ein berührender Roman über einen 70-jährigen Professor in New York. Vor zehn Jahren hatte er seine Frau bei einem Unfall verloren und spürt immer noch eine tiefe Sehnsucht nach ihr. Kleine Missgeschicke bringen sein Leben durcheinander, aber er hat Kraft und Inspiration für das Neue. Übertragen aus dem amerikanischen Englisch von dem Celler Übersetzer, Werner Schmitz.
Rowohlt, 22 Euro

 

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Ein Weihnachtsbuch für Kinder und andere Verzückte: „Das kleine Rentier und das Rotkehlchen“ von Rosa Bailey und Carmen Saldaña

Ganz sicher wollt ihr endlich wissen, wieso das kleine Rentier eine rot leuchtende Nase hat! Warum das so ist, das steht in dem verzückenden Buch „Das kleine Rentier und das Rotkehlchen“ von Rosa Bailey und Carmen Saldaña. Wunderbar illustriert wird erzählt, wie das kleine Rentier im verschneiten Wald seine Familie verliert und sich verläuft. Ganz allein und ratlos irrt es umher, bis es ein Rotkehlchen trifft. Das Vögelchen hat wie einige seiner Art magische Kräfte. Es setzt sich auf die Nase des Rentiers und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der Familie des Rentiers. Ja und dann …

Lest selbst! Genau die richtige Familienlektüre für frostige, verregnete oder verschneite Winterabende. Conny, unsere Kinderbuchexpertin, hatte das Buch entdeckt und empfohlen und wir sind hin und weg …

Rosa Bailey / Carmen Saldaña: „Das kleine Rentier und das Rotkehlchen“
Übersetzt von Henriette Zeltner-Shane
ars Edition, 96 Seiten, 15 Euro
Ab vier Jahre, sagt der Verlag. Passt für alle, die sich mal gern verzücken lassen.

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Krimitipp: „Wie sterben geht“ von Andreas Pflüger

Megaspannender Plot, intelligent erzählt und mittendrin eine coole Protagonistin: Der packende Agententhriller „Wie Sterben geht“ von Andeas Pfüger entführt uns in die 80er Jahre, mitten in den kalten Krieg. Nina Winter wird vom BND „angetippt“, angesprochen und angeworben und im Crashkurs zur Agentin ausgebildet. Sie wird die Verbindungsfrau zum Top-Spion des Westens in Moskau, Rem Kukura, Deckname „Pilger“. Nur wer führt hier eigentlich wen? Ganz allmählich entwickelt sich Nina von der talentierten Nachwuchsagentin zum kalten Killer. Notgedrungen.Ein hoch spannender Krimi mit Zeitgeschichte und erschreckend aktuellen Bezügen, der einen einfach nicht loslässt.Andreas Pflüger:„Wie Sterben geht“Suhrkamp, 448 Seiten, 25 Euro

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BücherLese Herbst 2023

Ausdauer und nachhaltige Buchbegeisterung waren gefragt: Das Sternkopf & Hübel Team hatte zum BücherLese Herbst 23 eingeladen. Vorgestellt wurden 26 Lieblingsbücher der Saison. Favorit von Grit Hübel war die Romanbiografie über Konrad Lorenz von Ilona Jerger mit dem Titel „Lorenz“, Helga Buchhop startete mit „Trost der Schönheit“ von Gabriele von Arnim und Tessa Thyssen war begeistert von dem schrägen Berlin-Roman „Drifter“ von Ulrike Sterblich. Stefan Jakubik mochte „Baumgartner“ von Paul Auster, übersetzt von dem Celler Werner Schmitz, besonders gern, aber geradezu entzückt war Cornelia Schröder von dem weihnachtlich-winterlichen Bilderbuch „Das kleine Rentier und das Rotkehlchen“ von Rosa Bailey und Carmen Saldaña. Jetzt wissen wir, wieso das kleine Rentier eine rote Nase hat.Die komplette Empfehlungsliste gibt es auf Anfrage oder im Laden.

20 Jahre Sternkopf & Hübel

Riesengroße Lobhudelei für 20 Jahre Sternkopf & Hübel. Renate Sternkopf und Grit Hübel gründeten die Buchhandlung 2003 und führten sie erfolgreich mit viel Energie durch teils stürmische Zeiten. Auf einer kurzen Feier im Laden freuten sich Kunden und Freunde der Buchhandlung über diese Leistung. Renate Sternkopf und Grit Hübel erzählten von Überschwemmungen, Umbauten und Bestsellern der letzten zwanzig Jahre.

Als Überraschungsgast kam Jarka Kubsova, die Autorin von „Marschlande“. In dem Roman geht es um zwei mutige Frauen, die so manchen Widerstand und Grenzen überwinden müssen. Die Hamburgerin las aus ihrem Roman, beantwortete die Fragen der Zuhörer und signierte zahlreiche Bücher.

Die Veranstaltung war das Finale der ‚Woche der unabhängigen Buchhandlungen’. Die unabhängigen Buchhandlungen feiern einmal im Jahr damit das Buch, ihre KundInnen und sich selbst.

Kundinnen empfehlen: „Fürs Leben zu lang“ von Nikola Huppertz

Aus der Reihe „Freundinnen der Buchhandlung empfehlen“ heute der Kinder- und Jugendbuchtipp von Annette Bartlau: „Fürs Leben zu lang“ von Nikola Huppertz.Die Hauptperson dieser Geschichte ist das Mädchen Magali, 13 Jahre alt. Sie wohnt in einem Mehrfamilienhaus in Hannover und ist 1,82 Meter groß. Mit ihrer Größe hadert sie sehr. Ihre sogenannten Freundinnen melden sich nur, wenn sie schulische Hilfe brauchen. Ihre Eltern fokussieren sich auf ihre schöne ältere Schwester. Für ihren Schwarm ist sie – trotz ihrer Größe – unsichtbar. Magali fängt an, Tagebuch zu schreiben. „Wie geht eigentlich Leben?“ fragt sie sich.Durch einige teils skurrile Ereignisse (bei denen besonders der 98 Jahre alte Nachbar und sein Enkel eine Rolle spielen) wird Magali gezwungen, statt weiter dem Leben zuzusehen, mehr und mehr selbst Entscheidungen zu treffen und zu handeln. Sie wird nach und nach mutiger und „wächst“ schließlich am Leben – und am Tod. Manche Szenen sind voller Situationskomik oder Wortwitz und andere rühren zu Tränen.Ein toller Roman übers Erwachsenwerden, der für alle Menschen ab ca. 12 geeignet ist. Solche Geschichten sind wichtig und machen besonders denen Mut, die denken, dass sie nicht ganz der „Norm“ entsprechen.Nikola Huppertz:„Fürs Leben zu lang“Tulipan Verlag, 160 Seiten, 16 Euro

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Buchtipp: „Elternhaus“ von Ute Mank

Aus der Reihe „FreundInnen der Buchhandlung empfehlen“ ein ganz besonderer Tipp von Catrin Kuhtz: „Elternhaus“ von der Autorin Ute Mank:

„Die Autorin erzählt in leise und unspektakulär von den inneren Konflikten zweier Schwestern, die in den 70ern aufwuchsen und sich mit der Zeit entfremdeten. Die Eltern werden von der tüchtigen Schwester vor Ort entwurzelt, die andere Schwester ist fassungslos. Beide scheinen mehr Bindung zum Haus zu haben, als die Familie untereinander. Beide unfähig, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Schuldgefühle, Unverständnis treffen auf Nostalgie und Erwartungshaltung. Alles wird gut – oder doch nicht? Das Buch regt zum Nachdenken an. Die Sprachlosigkeit gepaart mit großen Erwartungen, dürfte in vielen Familien aus der Zeit ein Thema sein.“Ute Mank: „Elternhaus“dtv, 301 Seiten, 22 Euro

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Gewinner des Deutschen Buchpreises: „Echtzeitalter“ von Tonio Schachinger

Mit ihm hatte wohl keiner als Gewinner des Deutschen Buchpreises für den bemerkenswertesten Roman des Jahres gerechnet. Dennoch sicherlich ein absolut lesenswertes Buch: „Echtzeitalter“ des Österreichers Tonio Schachinger, erschienen im Rowohlt Verlag. Der Roman gewährt einen Blick ins Innerste einer durchaus privilegierten Jugend. Till geht auf ein elitäres Internat in Wien, wo er zusammen mit anderen Sprösslingen zu verantwortungsvollen Funktionsträgern der (österreichischen) Gesellschaft heranreifen soll. Enge Grenzen setzt ihm dabei der autokratische Klassenlehrer Dolinar. Richtige Entfaltung findet Till im Gaming. Ein Computerspiel bietet ihm ein Feld für Perfektion und Selbstverwirklichung. Er lernt ein Mädchen kennen, verliebt sich und erlebt bei ihr eine ganz andere – nämlich literarisch-kreative – Reaktionsweise auf den geschlossenen Internatsalltag. Die Kulisse bilden die politischen und gesellschaftlichen Sonderbarkeiten Österreichs. „Echtzeitalter“ zeichnet sich aus durch feinfühlige Beobachtungsweise und einen so pointierten wie humorvollen Erzählstil. Auf jeden Fall endlich mal wieder ein gut lesbarer Preisträger.Tonio Schachinger: „Echtzeitalter“Rowohlt Verlag, 365 Seiten, 24 Euro

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Kinderbuchtipp: „Luftmaschentage“ von Anne Becker

In der „Woche der unabhängigen Buchhandlungen“ heute unsere Kinderbuchempfehlung: „Luftmaschentage“ von Anne Becker:

Matea ist ungefähr 11 und macht sich sehr viele Gedanken über alles Mögliche. Nur aussprechen mag sie es nur ganz wenigen gegenüber. Das verhindert „Madame Schüchtern“ in ihrem Inneren. Nur Ricci, die Rockerin unter ihren Mitschülerinnen, kann Mattea einiges entlocken. Die beiden Mädels erleben gemeinsam manches Abenteuer, da zerreißt mal eine Hose und blaue Flecken tragen sie davon. Irgendwann kommt Ricci nicht mehr in die Schule. Dass da was nicht stimmt, spürt Matea sofort. Auch die starke Ricci hat nämlich ein fieses Problem. Ach ja, Häkeln und die Frau Loose spielen in dem Roman eine ganz besondere Rolle. Eine tolle Geschichte über Kindheiten, die nicht immer nur toll sind, aber auch mal lustig und es gibt Verbündete, mit denen man nicht rechnet.

Anne Becker: „Luftmaschentage“
Beltz & Gelberg, 173 Seiten, 13 Euro
Empfohlen ab 11, aber auch für Ältere, Pfarrerskinder, Stricklieseln, Punks und ungeduschte Jungs bestens geeignet

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Denis Scheck in Celle: Kehlmann und Mora seine Favoriten

Der berühmte und mitunter berüchtigte Literaturkritiker Denis Scheck ging bei „Kunst & Bühne“ in Celle im Galopp durch empfehlenswerte Neuerscheinungen. Sein Favorit des Herbstes: Daniel Kehlmann – „Lichtspiel“. Ganz besonders ans Herz legte er dem ausverkauften Auditorium außerdem die neuesten Romane von Terézia Mora – „Muna oder die Hälfte des Lebens“, Uwe Timm – „Alle meine Geister“ und Elfi Conrad – „Schneeflocken wie Feuer“.

Auch ein etwas skurriles Sachbuch hatte es ihm angetan: „Die Bibliothek des Wahnsinns“. In diesem Reich bebilderten Band erzählt Edward Brooke-Hitching ganz erstaunlich Stories über Bücher und Manuskripte, die auf bizarre Weise geschrieben, hergestellt oder verloren gegangen sind.

Die vollständige Liste gibts bei Sternkopf & Hübel.