Ein Buchtipp aus der Reihe „Freundinnen der Buchhandlung empfehlen“: Ruth Nagy ist begeistert von dem neuesten Buch von Claire Keegan: „Das dritte Licht“.

„‚Das dritte Licht‘ von Claire Keegan ist eine kluge und berührende Erzählung aus der Perspektive eines Mädchens, welches seine in Armut lebende Herkunftsfamilie für einen Sommer verlassen muss. Trotz anfänglicher Ängste und Zweifel lernt das Mädchen bei entferntem Verwandten, wie familiärer Zusammenhalt sein könnte und stellt fest, was ihr bis jetzt gefehlt hat. Die schrecklichen Erlebnisse, die es bis zu diesem Zeitpunkt erfahren hat, werden stets nur angedeutet und rücken durch den liebevollen Umgang der Gastfamilie fast in den Hintergrund. Claire Keegan thematisiert behutsam und sensibel was Gewalt in Familien für Folgen haben kann, ohne den Leser zu überfordern. Unbedingt lesenswert!“

Das Buch, das wunderschön ausgestattet bei Steidl erschienen ist, liefert übrigens auch die Vorlage für den irischen Oscar-Beitrag dieses Jahres unter dem Titel „The quiet Girl“. Und wir haben das Buch übrigens auch als englische Originalausgabe unter dem Titel „Foster“ im Laden.

Claire Keegan: „Das dritte Licht“
Steidl Verlag, 104 Seiten, 20 Euro

Ansehen im Onlineshop

Eine besondere Empfehlung von unserer Praktikantin Helen: „Solitaire“ von Alice Oseman

Die Autorin war selber noch Teenager, als sie diesen Roman über Tori Spring schrieb. Das Mädchen könnte eigentlich superglücklich sein, leidet aber an Weltschmerz, an sich selber, den Erwartungen der anderen, an der Schule und einigem mehr. Da trifft sie an ihrer Schule auf Michael Holden (erinnert an Holden Caulfield in … wie hieß denn das Buch noch), einem Außenseiter wie Tori auch. Beide machen sich Gedanken über eine mysteriöse Gruppe mit dem Namen „Solitaire“, die an der Schule ihr Unwesen treibt.

Es geht in dem Roman eigentlich nicht um Liebe, sondern um das Fremdsein und um Freundschaft. Einige Charaktere aus Osemans späteren Büchern wie „Heartstopper“ stolpern einem hier schon über den Weg.

Unbedingt lesenswert, meint Helen.

Alice Oseman: „Solitaire“
Loewe Verlag, 320 Seiten, 16,95 Euro
empfohlen ab 14 bzw. jedem, der Lust darauf hat

Ansehen im Onlineshop

Bewegender Abend: Texte und Lieder von Serhij Zhadan 🇺🇦

Die Veranstaltung übe ein ukrainischen Dichter, Musiker und Friedenspreisträgers Serhij Zhadan hat viele Zuhörer tief beeindruckt. Tanja Kübler vom Schlosstheater las bei ‚Kunst und Bühne‘ berührend aus seinem Roman „Internat“, die Ukrainerin Anna Minkenberg sang mit ihrer schönen Stimme seine Lieder wie „Kinder“ und „Metro“. Liliane Steinke, Leiterin der Volkshochschule Celle als Veranstalterin moderierte den Abend und erläuterte die aktuelle Zusammenarbeit der VHS mit ukrainischen Partnern. Stefan Jakubik von Sternkopf & Hübel stellte das Werk von Serhij Zhadan vor. Über Euro

Als Einstieg in das Werk von Serhij Zhadan sind zu empfehlen:

„Internat“, Roman, Suhrkamp
Der junge Lehrer Pascha macht sich in der umkämpften Stadt eher unwillig auf den Weg, seinen Neffen aus dem Internat nach Hause zu holen. Er stellt sich seinen Ängsten und entscheidet sich für die Menschlichkeit.
» Ansehen im Onlineshop

„Himmel über Charkiw – Nachrichten vom Überleben im Krieg“, Suhrkamp Chronik Social Media Einträge von Serhij Zhadan in den ersten vier Monaten des Krieges. Mit Verweisen auf Gedichte und Lieder.
» Ansehen im Onlineshop

„Antenne“, Gedichte, Suhrkamp
Der Poet schreibt im Krieg. Seine Sprache verändert sich.
» Ansehen im Onlineshop

Buchtipp: Helga empfiehlt: „Dein Fortsein ist Finsternis“ von Jon Kalman Stefansson

Ein Mann, nicht alt, nicht jung, wacht auf in einer Kirche in einem kleinen Dorf in Island. Er hat sein Gedächtnis verloren, er weiß weder seinen Namen, noch warum er dort ist. Auf seiner Suche nach Antworten begegnet er verschiedensten Menschen, die ihm ihre Geschichte erzählen oder so wie im Fall von Runa, die ihm die Geschichte ihrer Eltern Haraldur und Aldis erzählt.

Es gelingt Stefansson mit seiner außergewöhnlichen Gabe des Erzählens, uns mitzunehmen in die Welt der Bewohner der isländischen Westfjorde. Wir tauchen ein in die Geschichten der Menschen und erleben mit ihren sämtliche Facetten ihres Daseins. Wir hören von ihrem Glück, ihren Träumen, ihren Hoffnungen, aber auch von ihren Schicksalsschlägen, von Verlust und Tod. Wir erfahren, wie die Vergangenheit bis ins Heute reicht und das eine Liebe ein Leben lang wirken kann. So läßt Haraldur in den Grabstein für seine Frau Aldis eingravieren: Dein Andenken ist Licht, Dein Fortsein Finsternis.

Ein Roman, der beim Lesn viele Saiten in uns zum Schwingen bringt. Absolut lesenswert!

Jon Kalman Stefansson: „Dein Fortsein ist Finsternis“
Aus dem Isländischen von Karl-Ludwig Wetzig
Piper Verlag, 543 Seiten, 25 Euro

Ansehen im Onlineshop

Buchtipp: „Zwischen Welten“ von Juli Zeh und Simon Urban

Das neue Buch von Juli Zeh, dieses Mal gemeinsam verfasst mit dem Autor Simon Urban „Zwischen Welten“ ist da! Die alten Kumpel Theresa, jetzt Landwirtin in Brandenburg, und Stefan, Journalist in Hamburg, schreiben sich E-Mails und WhatsApp-Nachrichten. Sie erzählen sich von den Herausforderungen ihrer jeweiligen Lebenswelt und streiten sich über all die Themen, die gerade unsere Gesellschaft in Atem halten: Klima, Umwelt, Ernährung, Freiheit, Gendern und so weiter. Eigentlich mögen sie sich ja, aber die Kluft wird tiefer. Die Lage eskaliert… Geistreich und unterhaltsam geschriebener Gedankenaustausch zwischen zwei streibaren Menschen, in deren Sphären sich die großen Themen spiegeln.

Juli Zeh / Simon Urban:
„Zwischen Welten“
Luchterhand, 448 Seiten, 24 Euro

Ansehen im Onlineshop

Kinderbuchtipp: „Ins Netz gegangen“ von Kai Pannen

Bücherbotschafterin Anikó (8 Jahre) empfiehlt das neue Buch von Kai Pannen: „Ins Netz gegangen“. Anikó schreibt: „ Spinne Karl-Heinz und Fliege Bisy sind auf dem Weg nach Hause. Doch als ihr Boot von einem Sturm überrascht wird, entwickelt sich daraus eine abenteuerliche Reise … Jeder sollte es lesen. Es ist witzig und spannend.“ Bild und Buch stehen auch in unserem Fenster.

Kai Pannen:
„Ins Netz gegangen“
Tulipan Verlag,
ab 4 Jahren, für junge selbstlesende Leseratten ab 2./3. Klasse bestens geeignet.

Ansehen im Onlineshop

Buchtipp: „Die Inkommensurablen“ von Raphaela Edelbauer

Keine Historienschnulze sondern ein sprachlich und stilistisch fesselnd erzählter Roman. „Die Inkommensurablen“ von Raphaela Edelbauer spielt an einem einzigen Tag im Juli 1914 in Wien. Den Pferdeknecht Hans treibt es von Tirol in die Metropole, wo er eine Psychoanalytikerin aufsuchen will. Dort trifft er den jungen Adligen Adam und die Mathematikerin Klara.

Die Menschen spüren, sie stehen vor einer Zäsur. Sie schwanken zwischen Ängsten und Sehnsucht nach Ablenkung. Spirituelles und Übersinnliches haben Hochkonjunktur. Nichts passt zusammen – alles ist „inkommensurabel“. Steht man am Abgrund oder vor dem Aufbruch in die Moderne? Mitreißend erzählte Geschichte mit mehrdimensionalen Figuren im Babylon Wien.

Raphaela Edelbauer:
„Die Inkommensurablen“
Klett-Cotta, 350 Seiten, 25 Euro.

Ansehen im Onlineshop

Auch als Hörbuch, gelesen von Cornelius Obonya

Buchtipp: „Die Liebe an miesen Tagen“ von Ewald Arenz

Da ist er nun, der neue Roman von Ewald Arenz. „Alte Sorten“ und „Der große Sommer“ hatten ja bereits für Begeisterungsstürme gesorgt, weshalb nun das neueste Buch „Die Liebe an miesen Tagen“ mit größter Spannung erwartet wurde. Es geht um Clara und Elias, die im schon etwas reiferen Alter die Liebe völlig neu entdecken.

Sensationell sind sie schon, die Schmetterlinge im Bauch, die beide spüren. Aber schon bald wandern die persönlichen Erwartungen und die akuten Nichtigkeiten in den Vordergrund und machen es kompliziert, wirklich zueinander zu finden. Wie in den anderen Erfolgsbüchern erzählt Ewald Arenz auch diesen Roman konsistent chronologisch und eher konventionell, dabei mit sehr viel Einfühlungsvermögen für die Protagonisten und die Atmosphäre. Genau das richtige Buch für verschneeregnete Tage.

Ewald Arenz
„Die Liebe an miesen Tagen“
DuMont, 384 Seiten, 25 Euro

Ansehen im Onlineshop

Dankeschön an alle Kundinnen, Kunden

Wir danken allen Kundinnen, Kunden und Fans von Sternkopf & Hübel für die Treue im vergangenen Jahr!

Auch 2023 erfreuen wir Euch wieder sehr gerne mit den neuesten Buchsensationen, den ewig schönen Kinderbuchlongsellern, mit ganz speziellen Geheimtipps und vielen anderen schönen Dingen. Wir freuen uns auf Euch. Bleibt uns gewogen!

Vergesst Harry – die wirklich interessanten Neuerscheinungen 2023

Fühlt Ihr Euch bereit für das neue Literaturjahr 2023? Wollt Ihr wissen, was vielleicht die Belletristik-Knaller der kommenden Monate sein werden? Da kommt Spannendes auf uns zu. Nach der ersten Durchsicht der Vorschauen und ersten Blicken in die Leseexemplare fallen folgende Titel auf:

Arno Geiger: „Das glückliche Geheimnis“
Hanser Verlag, Januar, gerade erschienen!
Der österreichische Autor schreibt über sein jugendliches Doppelleben und wie es ist, Schriftsteller zu werden. Nicht immer glamourös.

Ansehen im Onlineshop

 

Ewald Arenz: „Liebe an miesen Tagen“
DuMont, 16. Januar
Liebe ist schön, aber vor allem kompliziert, gerade, wenn man nicht mehr zwanzig ist.

Ansehen im Onlineshop

 

Annie Ernaux: „Der junge Mann“
Suhrkamp, 16. Januar
Wer etwas Französisch drauf hat, kann das schmale Bändchen gut auf Französisch lesen, Liebesbeziehung einer älteren Frau mitbringen Jungspund, gar keine Amour fou.

Ansehen im Onlineshop

 

Juli Zeh / Simon Urban: „Zwischen Welten“
Luchterhand, ca. 25. Januar
E-Mail / WhatsApp Schlagabtausch zwischen Theresa und Stefan über Klima, Gendern, Staat

Ansehen im Onlineshop

 

Clemens Setz: „Monde vor der Landung“
Suhrkamp, ca. 13. Februar
Schräger Anwärter auf den Deutschen Buchpreis, natürlich aus Österreich

Ansehen im Onlineshop

 

Irina Kilimnik: „Sommer in Odessa“
Kein & Aber, ca. 28. Februar
Tolles Debüt der ukrainischen Autorin

Ansehen im Onlineshop

 

Judith Hermann: „Wir hätten uns alles gesagt“
Fischer, ca. 15. März
Autobiographischer Text über Kindheit, Schreiben, Leben

Ansehen im Onlineshop

 

Helga Schubert: „Der heutige Tag – Ein Stundenbuch der Liebe“
dtv, ca. 16. März
Memoir über die 50-jährige Liebe, Pflege des Ehemannes, die Beziehung ihres Lebens

Ansehen im Onlineshop

 

Rónán Hession: „Leonard und Paul“
Woywod & Meurer, ca. 20. März
Geheimer Geheimtipp aus Irland, skurril und warmherzig

Ansehen im Onlineshop

 

Robert Seethaler: „Das Café ohne Namen“
Claasen, ca. 26. April
Aufbruch der Stadt Wien und Aufbruch eines Mannes, der ein Café aufmacht und damit das Leben vieler Menschen verändert.

Ansehen im Onlineshop

 

T.C. Boyle: „Blue Skies“
Hanser, ca. 15. Mai
Die Natur wehrt sich: Hitze, unberechenbare Tiere … Kult mit Humor.

Ansehen im Onlineshop