Buchtipp: „In ihrem Haus“ von Yael van der Wouden

Heute unsere Empfehlung: „In ihrem Haus“ von Yael van der Wouden. Worum geht es: Isabel, eine junge Frau, lebt Anfang der 60er Jahre in einem Haus in der niederländischen Provinz mitten in der Natur. Hin und wieder bekommt sie Besuch von ihren Brüdern, Hendrik, der mit seinem Freund in der Großstadt lebt, und Louis. Einmal schaut Louis mal wieder mit einer neuen Freundin vorbei. Sie heißt Eva und wird kurze Zeit später vorübergehend bei Isabel zu ihrem großen Ärger einquartiert. Isabel ist recht feindselig der unerwünschten Mitbewohnerin gegenüber. Was will diese Frau in ihrem geliebten Haus? Dann ändert sich das Verhältnis der Frauen zueinander und sie stürzen sich in eine leidenschaftliche Liebesbeziehung. Aber welches Geheimnis verbirgt das Haus, dessen Geschichte in die unheilvolle Zeit der deutschen Besatzung zurückreicht. Ein sehr sensibel und spannungsreich erzählter Roman, wie ein Vermeer-Gemälde, zunächst etwas spröde, aber hinter der gutbürgerlichen Fassade verbergen sich Leidenschaft und so manches Grauen. Der Debütroman war auf der Shortlist für den angesehenen Booker Prize. Wie schön, dass jetzt die deutsche Fassung im Berliner Gutkind Verlag erschienen ist. Der Verlag hat in der letzten Zeit einige sehr bemerkenswerte Bücher für die deutschen Leser entdeckt. Da lohnt sich ein weiterer Blick ins vielversprechende Verlagsprogramm.

Yael van der Wouden: „In ihrem Haus“
Übersetzt aus dem Englischen von Stefanie Ochel
Gutkind Verlag, 320 Seiten, 24 Euro
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Taschenbuchtipps: Empfehlenswerte Romane von Mall, McCarten, Louis und Schoch

Vier hervorragende Taschenbücher haben gerade das Licht der Lesewelt erblicktii. Wärmsten Herzens empfehlen wir die folgenden Titel, die sich besonders als Reiselektüre eignen und auch für Lesekreise viel Diskussionsstoff bieten:

„Ein Hund kam in die Küche“ von Sepp Mall
Nagel und Kimche, 192 Seiten, 14,-
Eine berührende Geschichte über eine Familie im Südtirol der vierziger Jahre. Die Menschen mussten sich entscheiden: Italiener sein oder „heim ins Reich“ – mit tiefgehenden Konsequenzen. Das von der Kritik hochgelobte Buch war 2023 für den Deutschen Buchpreis nominiert.
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„Going Zero“ von Anthony McCarten
Übersetzt von Manfred Allié
Diogenes, 453 Seiten, 14,-
Superspannende Story bis zur letzten Seite. Es geht um eine Wette und die digitale Welt. Fazit: unterschätze nie eine vielleicht unauffällige Bibliothekarin. Sie könnte es faustdick hinter den Ohren haben.
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„Anleitung ein anderer zu werden“ von Édouard Louis
Aufbau Verlag, 272 Seiten, 14,-
Ein schwuler junger Mann probt in Frankreich den Klassenaufstieg. Er gewöhnt sich sogar ein neues Lachen an. Jeder Schritt zum Erfolg ist ein Schritt weg von seiner Familie. Der Autor schreibt autofiktional in der Tradition von Annie Ernaux und ist mittlerweile einer der Literaturstars in Frankreich.
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„Das Liebespaar des Jahrhunderts“ von Julia Schoch
dtv, 192 Seiten, 13,-
Die Erzählerin hat sich entschieden: Sie trennt sich von ihrem Mann. Bevor sie auszieht, erinnert sie sich noch einmal an die ganze lange Geschichte dieser Liebe von Beginn, über die Kinder bis zum Abbröckeln der Leidenschaft. Ein pathetischer Titel, eine kühle Erzählweise, Humor und tiefe Gefühle. Auch „Das Vorkommnis“ von Julia Schoch gibt’s jetzt als Taschenbuch.
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Buchtipp: „Und ich werde dich nie wieder Papa nennen“ von Caroline Darian

Der Fall hat viele Menschen in aller Welt bewegt: Über Jahre sedierte Dominique Pelicot heimlich seine Frau und bot sie anderen Männern zur Vergewaltigung an. Die Details lassen einen erschauern. Aber die Haltung von Gisèle Pelicot war und ist bewundernswert. Mit großer Würde hat sie den Prozess durchgestanden. Ihr Leitspruch: „La honte doit changer de camp“ – „Die Scham muss die Seite wechseln“. In dem jetzt erschienenen Buch erzählt ihre Tochter Caroline Darian von der Zerstörung ihrer Familie durch den Vater, von ihrem Kampf an der Seite ihrer Mutter für ihre Familie und ihren Einsatz für Frauen, die Opfer sexueller Gewalt wurden. Es ist ein Buch über unsagbares Leid, Zweifel, Tapferkeit und sehr viel Mut.

Caroline Darian: „Und ich werde dich nie wieder Papa nennen“
Übersetzt aus dem Französischen von Michaela Meßner und Grit Weirauch
Kiepenheuer & Witsch, 224 Seiten, 22 Euro
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Buchtipp: „Flammengeküsst 3. Teil – Onyx Storm“ von Rebecca Yarros

Endlich da! Conny ist begeistert: Der heißersehnte dritte Teil der legendären Drachen-Saga um Violet und Xaden ist in diesen Tagen erschienen. Adrenalin und Spannung pur und dazu noch ganz viel Liebe in opulenter Ausstattung verspricht das neue Buch von Rebecca Yarros. Natürlich gibt es bei uns (noch) Exemplare mit dem wunderschönen Farbschnitt. Im Laden erhältlich solange der Vorrat reicht.

Rebecca Yarros: Flammengeküsst 3. Teil – Onyx Storm – Trotze der Dunkelheit
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Michelle Gyo und Julia Schwenk
dtv, fast 1.000 Schmökerseiten, 32,- EUR
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Buchtipp: „Der Pilgerweg nach Rom“ von Volker Treml

Aus der Reihe „Freunde der Buchhandlung“ heute ein Tipp von Ralf: „Passend zum heiligen Jahr 2025 hier ein Buchtipp für alle Wander-/Pilgerfreunde: „Der Pilgerweg nach Rom“. Der Pilgerführer beschreibt übersichtlich und sehr informativ den Pilgerweg von Innsbruck nach Rom. Der Autor hat die Gesamtstrecke aus vier einzelnen Pilgerwegen zusammengestellt, u. a. auch der Via Romea, die von Stade kommend auch durch Celle führt. Der Führer ist reich bebildert und neben der Wegbeschreibung (inkl. Karten) werden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten am Wegesrand beschrieben sowie Tipps für Übernachtungsmöglichkeiten gegeben. Und für alle, denen es nicht vergönnt ist, die 53 Etappen am Stück zu wandern, gibt es Tipps zur An- und Abreise zu den Zwischenstationen mit der Bahn. Dieser umfangreiche Pilgerführer ist praktischer Wegbegleiter und gleichzeitig Reiseführer, der den Leser schon beim Schmökern von der Reise in die ewige Stadt träumen lässt. Und wie gesagt, starten kann man auch von Celle aus. (dann kommen aber noch ca. 900 km zu dem Weg, der im Pilgerführer beschrieben wird, hinzu)“

Ferdinand Trenl: „Der Pilgerweg nach Rom“
Tyrolia, 304 Seiten, 35 Euro
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Frisch im Laden: Puzzles und Spiele

Was soll man machen bei dieser Weltlage? Na klar: puzzeln! Neue Puzzles und Spiele aus dem Laurence King Verlag sind jetzt eingetroffen. Besonders imposant sind die Puzzles zu literarischen oder künstlerischen Welten wie etwa das 1000 Teile-Puzzle zum Großen Gatsby von Scott F. Fitzgerald oder das besonders farbenfrohe Frida Kahlo Puzzle. Außerdem könnt ihr Euch neue Spiele anschauen, etwa das sehr witzige Drag Match Memory oder „Früher oder später“, bei dem berühmte Kunstwerke in die richtige Reihenfolge zu bringen sind. Genau das richtige für trübe Wintertage.

Veranstaltungstipps für Januar 2025: Julia Karnick und Markus Thielemann lesen in Celle

Das Literatur-Jahr 2025 startet im Januar mit zwei grandiosen Lesungen in Celle:

Julia Karnick liest aus „Man sieht sich“
am Mittwoch, 15. Januar 2025, 19.30 Uhr
bei Kunst & Bühne
Für alle Fans von Frie und Robert, die sich in der Schule kennen und mögen lernen und sich dann über Jahrzehnte immer wieder verpassen. Ein wunderbare und humorvolle Beziehungsgeschichte über die verpassten und die vielleicht genutzten Chancen.

Markus Thielemann liest aus „Vom Norden rollt ein Donner“
am Mittwoch, 29. Januar 2025, 19.30 Uhr
bei Kunst & Bühne
Der junge Autor hat mit seinem „Antiheimatroman“ über einen jungen Heidschnucken-Schäfer in der Lüneburger Heide einen Riesenerfolg gelandet. Es ist ein Buch mit wenig Idylle, aber mit Heidegeistern, schwer definierbaren Ängsten, über verdrängte Erinnerungen und Hermann Löns kommt auch darin vor.

Infos und Tickets gibt es über die Website von Kunst & Bühne (https://www.kunstundbuehne.de/#programm), zusammen mit den Büchern das perfekte Weihnachtsgeschenk!

Buchtipp: „Wild nach einem wilden Traum“

Seid Ihr wild nach was Wildem? Kommt in die Buchhandlung! Und holt Euch den neuesten Roman von Julia Schoch: „Wild nach einem wilden Traum“. Die Erzählerin verbrachte als Stipendiatin vor rund zwanzig Jahren einige Zeit in einer Künstlerkolonie im ländlichen Teil des Staates New York. Dort begegnet sie einem katalanischen Schriftsteller, mit dem die verheiratete Literaturdozentin eine intensive Affäre hat. Die Erinnerung daran ist Anlass, über ihre Kindheit und Jugend in der DDR, ihre Erfahrungen mit Liebe und ihren Drang zu schreiben zu reflektieren.

Das Buch bildet neben den Romanen „Das Vorkommnis“ und „Das Liebespaar des Jahrhunderts“ die Trilogie „Biographie einer Frau“.

Julia Schoch: „Wild nach einem wilden Traum“
dtv, 173 Seiten, 23 Euro
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Buchtipp: „Wackelkontakt“ von Wolf Haas

Da hat das Jahr erst angefangen und man fragt sich, in welcher Realität leben wir gerade eigentlich. Einziger Ausweg: das wahnwitzigste, unterhaltsamste und irgendwie genialste Buch des Jahres, das zum Glück schon jetzt erschienen ist: „Wackelkontakt“ von Wolf Haas.

Worum geht es: Franz Escher ist Trauerredner und wartet auf den Elektriker, der den Wackelkontakt seiner Küchensteckdose beheben soll. Beim Warten liest er eines seiner geliebten Mafiabücher über Elio Russo, einen Aussteiger und Kronzeugen der organisierten Kriminalität, der wiederum – als er ebenfalls Wartezeit zu überbrücken hat – zu einem Buch über einen mäßig erfolgreichen Trauerredner namens Escher greift.

Apropos Escher: da war doch was … Wie ein Spiegel im Spiegel werden höchst raffiniert, zwei mit sich und der ganzen Kulturgeschichte verwobene Stories zusammengepuzzelt, die am Ende ein kunstvolles Gesamtbild ergeben. Form, Plot und Stil des Wiener Autors passen wunderbar zueinander und sorgen für einen so prächtigen wie geistreichen Lesegenuss.

Wolf Haas: „Wackelkontakt“
Hanser Verlag, 238 Seiten, 25 Euro
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Buchtipp: „Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben“ von Anika Decker

Das Buch erscheint am 9. Januar und wird definitiv für Aufsehen sorgen: Lustig und frech geschrieben, nimmt Anika Decker in „Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben“ heutige Gewissheiten und Gemeinheiten aus dem Leben von Frau und Mann aufs Korn. Eine skurrile Liebesgeschichte, sehr unterhaltsam, aber nicht dumm.

Anika Decker: Zwei vernünftige Erwachsene, die sich mal nackt gesehen haben
dtv, 420 Seiten, 23 Euro
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