100 Jahre „Der große Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald

Wer ist Jay Gatsby? Wer ist der Mann, der auf Long Island zu legendären Parties einlädt, bei denen der Gastgeber für die Feiernden so schwer auffindbar ist. Und wie mag er zu seinem Reichtum gekommen sein? Dies sind die Rätsel, mit denen „Der große Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald beginnt. Vor genau einhundert Jahren ist das Buch erstmals erschienen. Im Vergleich zu anderen berühmten Klassikern wie „Ulysses“, „Zauberberg“ oder etwa „Mann ohne Eigenschaften“ ist es mit um die zweihundert Seiten das dünnste und wohl am leichtesten zugängliche Buch.

Der Roman gilt als „die Great American Novel“ die vom Partygeist der zwanziger Jahre und vom amerikanischen Traum, dem Streben nach Glück zwischen Schein und Sein erzählt. So möchte Jay Gatsby seinen Lebenstraum verwirklichen und seine alte Liebe Daisy, die mittlerweile mit einem anderem Mann verheiratet ist, zurückgewinnen. Erzählt wird die schillernde und später zunehmend dramatische Handlung aus Sicht des Nachbarn Nick.

Es gibt mittlerweile mehrere Ausgaben und diverse deutsche Übersetzungen von dem Roman. Auch zwei Verfilmungen – mit Robert Redford und Leonardo diCaprio – und sogar eine Opernfassung des Stoffs haben immer wieder für eine für neue Popularität des Buches gesorgt. In der Buchhandlung haben wir verschiedene deutsche und englische Ausgaben verfügbar wie auch ein sehr schönes Puzzle über das Universum des Großen Gatsby.

Eine sehr schöne Ausgabe:
F. Scott Fitzgerald: „Der große Gatsby“
Aus dem Englischen von Reinhard Kaiser
Insel Verlag, 212 Seiten, gebunden, 15,-

Die englische Originalausgabe etwa
„The Great Gatsby“
Penguin Verlag, Taschenbuch, 10,50

Puzzle „Die Welt des großen Gatsby“
Adam Simpson
Laurence King Verlag, 1000 Teile, 20,-

Krimitipp: „Ámbar“ von Nicolás Ferraro

So eine Tochter wünscht sich jeder Vater. Die fünfzehnjährige Ámbar in dem gleichnamigen Krimi von Nicolás Ferraro kann Schussverletzungen einwandfrei versorgen, mit dem Gewehr umgehen und Autos kurzschließen. Ihr Vater Victor, in Argentinien ein notorischer Schwerverbrecher, liebt sein Töchterchen. Er, hat sich ihren Namen mit zwei Hibiskusblüten neben seine zahlreichen Narben tätowieren lassen. Eigentlich ist Ámbar schon mit dem Erwachsenwerden voll beschäftigt, aber nachdem der Papa mal wieder etwas ausgefressen hat, müssen die beiden mit neuen Identitäten auf die Flucht. Es beginnt ein rasanter Roadtrip, auf dem alte Familiengeheimnisse zutage treten, ganz neue Erkenntnisse gewonnen werden und überraschende Begegnungen den Puls beschleunigen. Denn da taucht auch noch Marcos auf … Ein atemloser Thriller, ein Roadmovie mit Gewalt, Hass und Liebe und einer jungen Frau, die über sich hinauswächst. Herrje, was für eine tolle Entdeckung!

Nicolás Ferraro: „Ámbar“
Aus dem argentinischen Spanisch von Kirsten Brandt
Pendragon Verlag, 312 Seiten. 22,-
Ansehen im Onlineshop

Jugendbuchtipp: „Sepia und die Verschwörung von Flohall“ von Theresa Bell

Von Tilda und Carlotta, die ihren Zukunftstag in der Buchhandlung verbracht haben, kommt ein ganz besonderer Tipp: das neueste Buch der Sepia-Reihe „Sepia und die Verschwörung von Flohall“: Endlich ist der zweite Teil der geheimnisvollen Sepia-Buchreihe von Theresa Bell erschienen. Vielleicht kennt ihr den ersten Teil „Sepia und die Tintenmagie“ schon, in dem der Meister des Buchdrucks Silbersilbe das Waisenmädchen Sepia in die Bücherstadt Flohall einlädt. Doch irgendetwas stimmt in Flohall nicht; Zum Glück hat Sepia ihre neuen besten Freunde Sanzo und Nikki. Mit ihnen lüftet sie ein lang behütetes Geheimnis unter den Straßen Flohalls. Im jetzt neu erschienenen zweiten Teil „Sepia und die Verschwörung von Flohall“ steht Sepia vor ihrer ersten Lehrlingsprüfung bei Silbersilbe, aber irgendetwas stimmt in Flohall schon wieder nicht und was hat das Ganze mit dem uralten Buch zu tun, das angeblich von Flo, der Gründerin von Flohall, geschrieben wurde? Begib dich mit Sepia und ihren beiden besten Freunden Sanzo und Nikki auf ein spannendes Abenteuer mit noch mehr Tinte, Spannung und ganz viel Magie. Holt euch „Sepia und die Verschwörung von Flohall“ jetzt bei uns in der Buchhandlung!

Theresa Bell: „Sepia und die Verschwörung von Flohall“
Thienemann, 415 Seiten, 17,-
Ansehen im Onlineshop

Rückblick: Leipziger Buchmesse mit sensationellem Andrang – viele Inspirationen

Erstaunlich war der riesige Andrang auf der Leipziger Buchmesse in diesem Jahr. Ganz schön viel Tamtam für ein Medium, das schon mehrfach totgesagt wurde. Dabei waren auch viele Elfen und Fabelwesen unterwegs – Menschen in skurrilen Verkleidungen ihrer Manga- oder Romantasy-Helden in allerbester Stimmung.

Viel erlebt und gesehen, unter anderem:

1) Endlich durfte ich ihm einmal persönlich begegnen: Florian Valerius, alias der „Literarische Nerd“. Welcher Buchhändler und Bookfluencer versprüht mehr Begeisterung fürs Buch. Der belesene Mann aus Trier hat immer beste Empfehlungen und ist einfach ein toller Typ.

2) Besuch beim dtv Verlag. Liebster Tipp unseres Ansprechpartners, Denis Hasse: die Nachkriegsfamiliensaga „Maikäferjahre“ von Sarah Höflich. Erscheint Mitte April.

3) Susanne Fischer, Geschäftsführerin der Arno-Schmidt-Stiftung in Bargfeld empfiehlt als Einstieg in das Werk des Sprachkünstlers: „KAFF auch MARE CRISIUM“, eine sprachlich virtuos erzählte Dystopie, die gleichzeitig auf dem Mond und im spießigen Nachkriegsdeutschland spielt.

4) Den kleinen, aber sehr feinen Pendragon Verlag aus Bielefeld gefunden. Die haben ein exquisites Programm mit ganz besonderen Titeln: Thriller, zeitgenössische Romane und internationale Wiederentdeckungen. Ganz besonders spannend: „Ámbar“ des Argentiniers Nicolás Ferraro, ein Noir-Krimi der Extraklasse.

5) Zurecht stark besucht: die Lesungen am Stand der taz. Sehr gut war das Gespräch mit Arno Frank über seinen Roman „Ginsterburg“. Außerdem beeindruckend sympathisch: Kurt Prödel mit seinem Coming-of-Age-Roman „Klapper“.

6) And the Winner is: Kristine Bilkau mit ihrem norddeutschen Roman „Halbinsel“ bekommt den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie ‚Roman‘. Freut uns sehr für dieses Buch.

Wie sieht Euer Friedenstier aus? Malwettbewerb gestartet

Macht mit bei unserem Friedenstier-Malwettbewerb! Die KünstlerInnen der drei schönsten Tierchen erhalten je ein von Anne-Kathrin Behl signiertes Friedenstierbuch von uns. An dem Buch, das bei dtv erschienen ist, haben neben Anne viele namhafte Illustratoren und Kinderbuchautoren mitgewirkt. Die Erlöse dieses Benefizprojekts gehen an „Ärzte ohne Grenzen“.

Einsendeschluss für den Malwettbewerb ist der Welttag des Buches am 23. April 2025 um 10 Uhr.

Anforderungen an das Bild: Das Tier sollte Flügelchen haben (nicht unbedingt von Natur aus) und etwas Grünes im Maul tragen – so wie im Buch. Es gibt keine Alterbeschränkung, jede Maltechnik ist erlaubt.

Auf Nachfrage: Ja, auch ganze Schulklassen dürfen gerne mitmachen!

Mit der Einsendung der Bilder stimmt der Künstler/die Künstlerin zu, das Bild in der Buchhandlung und in dessen Medien zu veröffentlichen. Bitte gebt auf der Rückseite des Bildes eine Kontaktmöglichkeit an. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Natürlich könnt Ihr das Buch auch ganz normal im Laden erwerben.

Buchtipp: „Air“ von Christian Kracht

Leben wir in der Cloud oder in irgendeiner (anderen) wahnwitzigen Wirklichkeit? Christian Kracht hat mit „Air“ einen Roman geschrieben, an dem wir lange zu knabbern haben. Paul, ein Schweizer Inneneinrichter, lebt zusammen mit einer einäugigen Katze in einer durchdesignten, minimalistischen high-key Umgebung in weiß-silber-grau in the middle of nowhere auf den Orkney-Inseln, genau dort, wo schon Orwell „1984“ geschrieben hat. Er bekommt den Auftrag, für reichlich Knaster im norwegischen Stavanger große Hallen neu zu gestalten, in denen gigantische Server die Gedanken der Welt speichern und verarbeiten. Da bricht ein Sonnensturm aus, der Paul in eine andere Dimension katapultiert. Der Roman, eigentlich eher ein modernes Märchen, erinnert mit seinen verschiedenen Meta-Ebenen und tausend Anspielungen, etwa an „Krieg der Sterne“, „Per Anhalter durch die Galaxis“, die „Unendliche Geschichte“, „Die Brüder Löwenherz“, klassische Legenden, vielleicht „Faust“ und die Pop-Literatur. Sollte das etwa „der“ neue Klassiker der Moderne sein oder „nur“ ein grandioser Spaß? Nie war es herrlicher, sich mit Literatur in Welten jenseits frustrierender Realitäten schießen zu lassen.

Christian Kracht: „Air“
Kiepenheuer & Witsch, 215 Seiten, 25,-
Ansehen im Onlineshop

Buchtipp: „Hitler übersetzen“ von Olivier Mannoni

Einen schlechten Text gut übersetzen – geht das? Acht Jahre lang war Olivier Mannoni damit beschäftigt, Hitlers Buch „Mein Kampf“ für eine wissenschaftlich-kritische Ausgabe ins Französische zu übersetzen. Über diese Arbeit und die Abgründe nationalsozialistischer Rhetorik mit antisemitischen Thesen hat Mannoni einen bemerkenswerten Essay mit dem Titel „Hitler übersetzen“ geschrieben, der jetzt auf Deutsch erschienen ist. In dem Text nimmt Mannoni Bezug auf aktuelle rechtspopulistische Texte und verdeutlicht damit Parallelen zur heutigen Verbreitung antidemokratischer Thesen in Frankreich und Deutschland. Ins Deutsche übertragen hat den Essay von Mannoni die aus Celle stammende Übersetzerin und Autorin, Nicola Denis. Dazu gab es mit ihr im Deutschlandfunk ein sehr hörenswertes Interview, das als Podcast abrufbar ist. https://www.deutschlandfunk.de/olivier-mannoni-hitler-uebersetzen-ueber-die-sprache-des-faschismus-100.html

Olivier Mannoni: „Hitler übersetzen“
Aus dem Französischen übersetzt von Nicola Denis
HarperCollins, 144 Seiten, 22,-
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Buchtipp: „Die Tribute von Panem – Der Tag bricht an“ von Suzanne Collins

Weltweit frisch erschienen: „Die Tribute von Panem – Der Tag bricht an“ von Suzanne Collins. Es ist ein Prequel der dystopischen Saga um den Antihelden Haysmith Abernathy und die 50. Hungerspiele und spielt direkt vor dem ersten der drei Panem-Bände. Die Reihe gehört, begleitet von der erfolgreichen Verfilmung zu den weltweit erfolgreichsten Jugendbuchserien. Neben dem Kampf ums Überleben und um die Liebe sind „Macht, Propaganda und Widerstand“ die Schlüsselthemen der Story in einem System, in dem eine Minderheit die Mehrheit mit einer gewissen Raffinesse beherrscht. Damit lässt sich durchaus ein aktueller Bezug der Bücher begründen.

Suzanne Collins: Die Tribute von Panem- Der Tag bricht an
Oetinger, 464 Seiten, ab 14 Jahre, 26,-
Ansehen im Onlineshop

Buchtipp: „Nord Stream“ von Steffen Dobbert und Ulrich Thiele

Endlich wieder da: das heiß diskutierte Buch „Nord Stream“ von Steffen Dobbert und Ulrich Thiele. Alle bei Sternkopf & Hübel vorbestellten Bücher können ab jetzt abgeholt werden und auch für weitere Interessenten sind noch genügend Exemplare verfügbar. Ganz Erstaunliches und Erschreckendes fördern die beiden Journalisten in diesem Buch zutage. Sie beschreiben sehr sachlich wie der Kreml über Jahre hinweg systematisch mit Hilfe von Nord Stream ein Netzwerk in Deutschland aufgebaut hat, um seinen Einfluss auszubauen und den Angriff auf die Ukraine vorzubereiten. Spannend wie ein Polit-Thriller liest sich dieses Buch, das der deutschen Politik und deutschen Behörden in Teilen mindestens Naivität und Ignoranz bescheinigt.

Steffen Dobbert / Ulrich Thiele: „Nord Stream“
Klett-Cotta, 400 Seiten, 18 Euro
Ansehen im Onlineshop

Literarische Einstimmung auf den Frauentag

Der „Literarische Auftakt“ zum Internationalen Frauentag mit der GEW Celle: Es kam zu einem Austausch zu aktuellen Sachbüchern und Belletristik über feministische Themen. Kaffee und ein kleines Buffet, bereitgestellt von der GEW, erfreuten Frauen wie Männer. Lieblingsbücher, die diskutiert und mit Herzblut empfohlen wurden, waren unter anderem:

– Jarka Kubsova: „Marschlande“
– Mareike Fallwickl: „Wut, die bleibt“
– Rufi Thorpe: „Only Margo“
– Melara Mvogdobo: „Großmütter“
– Gün Tank: „Die Optimistinnen – Roman unserer Mütter“
– Gerd Brantenberg: „Die Töchter Egalias“
– Leonie Schöler: „Beklaute Frauen“
– Virginia Woolf: „Ein Zimmer für sich allein“