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War Beethoven eine Frau? Coming-of-Age mit klassischer Musik

Eine tolle Wochenendlektüre ist das neue Buch von Christopher Kloeble: Arkadia Fink, genannt Moll, ist 13 Jahre alt und ein sehr besonderes Mädchen. Sie ist musikalisch hochbegabt und liebt Beethoven, der laut ihrer Mutter eine Frau gewesen sein muss. Molls Mutter ist plötzlich verschwunden. Vielleicht war sie zu speziell für ihren Mann und die Gemeinde in Bayern? Gerne ging sie in hochhackigen Schuhen zur Messe, um dem lieben Gott näher“ und weiter weg von den dörflichen Mitmenschen zu sein. Moll verfolgt einen Traum: Sie will in einem berühmten Knabenchor mitsingen und Erfolge feiern, weil dann ihre Mutter bestimmt zurückkommt. Dieses Ziel verfolgt sie mit ganz viel Herzblut und erträgt den strengen Drill des Gesangsunterrichts. In dem Roman spielt Musik die Hauptrolle, beim Großwerden, für die Selbstbehauptung als Außenseiterin und in tiefster Trauer. Moll sagt: „Wenn es aber nach mir geht, gibt es keine falschen Töne. Es gibt ja auch kein schlechtes Wetter. Es geht nicht um falsche oder richtige Töne, es geht um starke oder schwache Entscheidungen. (…) Ein Ton kann zuerst seltsam klingen, so dass man ihn nicht versteht, wenn dann aber der nächste Ton folgt, ergibt auf einmal alles einen Sinn.“ (Seite 65/66)

Christopher Kloeble: „Durch das Raue zu den Sternen“
Klett Cotta, 239 Seiten, 24,-
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