Total kafkaesk: hundertster Todestag von Franz Kafka – der moderne Klassiker weiterhin empfehlenswert

Wann habt Ihr zuletzt Kafka gelesen? Schon die grandiose Kurzserie im Ersten gesehen? Der Todestag von Franz Kafka jährt sich in diesem Jahr zum hundertsten Mal. Ein Grund, sich mal wieder diesen Autor vorzunehmen. Kafka hat einen legendär klaren Stil. Surreale Elemente seiner Texte, Anfang des 20. Jahrhunderts geschrieben, nehmen die Unmenschlichkeit der damals bevorstehenden Diktaturen vorweg. Sprachlich und erzähltechnisch sind sind seine Texte modern und zeitlos und werden weltweit geschätzt.

In der Buchhandlung findet ihr einiges Lesenswerte von und über Kafka: So gibt es bei Reclam schöne, kleine Neuausgaben seiner Erzählungen, Aphorismen und Parabeln. Wer es gründlich mag, sollte zur Neuausgabe vom „Process“ im Wallstein Verlag mit umfassenden Anmerkungen des Kafka-Experten Reiner Stach greifen. Spannend sind die bei Fischer erschienenen Tagebücher, in denen sich viele sehr persönliche Bezüge zu Kafkas Werken, seiner Familie und seiner Zeit finden.

Kafka war begeisterter Kinogänger. Was ihn wie inspiriert hat, erzählt Hanns Zischler sehr vergnüglich in „Kafka geht ins Kino“. Zum Buch gehört eine DVD mit den Filmen, die Kafka gesehen hat. Wer noch mehr über Kafka erfahren möchte, ist mit der neuen Kafka-Biographie von Rüdiger Safranski bestens beraten.

Welche Leseerfahrungen habt Ihr mir Kafka gemacht?

  • Franz Kafka: Der Geier – Parabeln / Ein Landarzt – Erzählungen / „Die Wahrheit ist unteilbar“ – Die Aphorismen / Die Verwandlung, Reclam, ca. 100 Seiten, je 6 Euro
  • Franz Kafka: Der Process, umfassend kommentiert von Reiner Stach, Wallstein Verlag, 397 Seiten, 34 Euro
  • Franz Kafka: Tagebücher, 3 Bände
    S. Fischer Taschenbuch, je 15,- bis 18,- Euro
  • Hanns Zischler: Kafka geht ins Kino
    Galiani Verlag, 216 Seiten inkl. DVD, 39,90 Euro
  • Rüdiger Safranski: Kafka – Um sein Leben schreiben
    Hanser, 256 Seiten, 26 Euro