Sachbuchtipp: „Radikaler Universalismus“ von Omri Boehm

Aus der Reihe „KundInnen der Buchhandlung empfehlen“ heute ein Tipp von Pastorin Susanne Bachmann-Günther: „Radikaler Universalismus“ von Omri Boehm. Der israelisch-deutsche Philosoph wurde in diesem Jahr auf der Leipziger Buchmesse mit dem „Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung“ ausgezeichnet worden. Über das Buch schreibt Sisanne Bachmann-Günther:

„In letzter Zeit scheint sich die Debattenkultur so zu verändern, dass sich an den Rändern unserer Gesellschaft die Diskurse auf der rechten Seite des Spektrums um den Begriff der Nation drehen und das nationalstaatliche Denken, während auf der linken Seite mit Cancel Culture und dem Ansatz des postkolonialen Denkens der Diskursraum sich immer weiter verengt und mit moralischen Duktus vorgetragen wird. Beide Extreme drehen sich um Fragen der Identität. Angesichts dieser Herausforderungen ist die Frage wie das Menschenbild unserer Verfassung zu sichern ist. Der Rechtsphilosoph Böckenförde hat den Satz geprägt: „Der freiheitliche säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.

Omri Böhm gelingt es, mit seinem Buch „Radikaler Universalismus“, eine Grundlage für das Menschenbild unserer Verfassung zu schaffen, die über dem von Menschen gemachten Gesetz steht und die eine Überwindung der Ungerechtigkeit ermöglicht. Dabei beruft er sich bei seinen Thesen sowohl auf Immanuel Kant als auch auf die Propheten des Alten Testaments.“

Omri Boehm: Radikaler Universalismus – Jenseits von Identität
Ullstein Verlag, 176 Seiten, 13,99 Euro
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