Einen ganz besonders feinen, psychologischen Spannungsroman empfiehlt Annette in der Reihe „FreundInnen der Buchhandlung: „Schattengrünes Tal“ von Kristina Hauff
Wie schnell kann ein harmonisches Leben aus dem Gleichgewicht geraten?
Wie leicht sind Menschen manipulierbar?
Das beschreibt Kristina Hauff in ihrem Roman anschaulich, beklemmend und hochspannend!
Mitten im düster-grünen Schwarzwald liegt ein heruntergewirtschaftetes Hotel, dessen gute Tage lange vorbei sind. Lisas Vater, ein störrischer alter Mann, führt es mehr schlecht als recht. Lisa hilft ihm neben ihrem eigentlichen Job im Hotel und lebt ansonsten ein zufriedenes Leben mit ihrem Mann Simon. Sie hat einen stabilen Freundeskreis und ist angesehenes Mitglied der Ortsgemeinschaft. Eines Tages bucht eine geheimnisvolle Fremde ein Zimmer im Hotel und: bleibt. Trotz ausgefallener Heizung will sie zunächst das Zimmer und später den Ort nicht mehr verlassen. Nachdem Lisa der Fremden, Daniela, geholfen hat, eine Wohnung zu finden und erste Kontakte zu knüpfen, macht diese sich schnell unentbehrlich im Hotel und auch anderswo. Je mehr Daniela im Ort Fuß fasst, desto mehr wenden sich vertraute Menschen von Lisa ab – ihre beste Freundin begegnet ihr zunehmend distanziert, ihr Mann fängt an, sich ihr gegenüber seltsam zu verhalten, wichtige Informationen werden ihr vorenthalten. Lisa entdeckt mehr und mehr Ungereimtheiten in Danielas Erzählungen und gleichzeitig fühlt sie sich immer hilfloser und ausgeschlossener von ihrem eigenen Leben. Wem kann sie noch trauen? Die Autorin beschreibt Lisas Situation so anschaulich, dass man die Beklemmung körperlich spürt.
Beste Leseunterhaltung, nicht nur für den Schwarzwaldurlaub!
Kristina Hauff: Schattengrünes Tal
hanserblau, 305 Seiten, 24,-
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