Buchtipp: „Vor uns das Leben“ von Kristina Gorcheva-Newberry

Von einer Jugend in Moskau erzählt Kristina Gorcheva-Newberry in ihrem Debütroman „Vor uns das Leben“. Anja und Milka wachsen in den 80er Jahren in einer ziemlich kargen Sowjet-Welt auf. Die Mädchen klammern sich an die kleinen Freiheiten, Musik, Literatur, menschliche Wärme, soviel sie davon bekommen haben. Kindheit und Jugend sind durch Grenzen gekennzeichnet, gleichzeitig aber auch durch Lebenshunger und Hoffnung auf ein glückliches Leben.

In der Familie von Katja gibt es immerhin etwas Geborgenheit und in der Datscha mit Obstgarten eine gewisse Idylle. Ähnlichkeiten zu Tschechows Kirschgarten sind nicht zufällig. Ein tragisches Ereignis bildet den Einschnitt in Katjas Leben. Erst zwanzig Jahre später kommt Katja aus den USA zurück nach Moskau, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Ein sehr einfühlsamer, bewegender Coming-of-Age Roman mit Bezügen in die klassische russische Literatur. Unbedingt zu empfehlen! Gerade jetzt. Die Autorin ist wie die Protagonistin in Moskau aufgewachsen, später in die USA gegangen, wo sie bereits mehrer Erzählungen veröffentlicht hat.

Kristina Gorcheva-Newberry:
„Vor und das Leben“
C. H. Beck, 359 Seiten, 25 Seiten

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