Buchtipp: „Schlaglicht“ von Rita Bullwinkel
Der Roman, der voll auf die Zwölf geht, willensstark und dabei hochsensibel – die perfeke Lektüre passend zu Olympia. In „Schlaglicht“ von Rita Bullwinkel kommen die acht besten Boxerinnen der USA unter achtzehn in einem seelenlosen Veranstaltungskomplex in Reno/Nevada zusammen. Sie kämpfen um die Trophäe des „Daughters of Americas-Cup“. Jede von ihnen ist darauf konzentriert, die Schwächen der Gegnerin zu erkennen und sie zu besiegen und jede von ihnen kämpft im Kopf doch vor allem gegen die eigenen Schwächen, gegen die Traumata der Vergangenheit und mit den eigenen Erwartungen und denen der Angehörigen. Im Kampf treten die jungen Frauen miteinander in einen höchst physischen Dialog mit vielfältigen seelischen Facetten. Durch die allwissende Erzählstimme erfahren wir nicht nur vieles über das Innenleben und die Vergangenheit der Kämpferinnen, sondern auch, wie es in der Zukunft mit ihnen weitergeht.
Die Autorin Rita Bullwinkel lebt in San Franciso, wurde bereits für ihre Shortstories „Bellly Up“ ausgezeichnet und hat nun mit „Schlaglicht“ – im Original „Headshot“ – ihren ersten Roman veröffentlicht, der jetzt gerade auf der Longlist des renommierten Booker Prize 2024 gelandet ist. Die Autorin ist in diesem Sommer als Gastprofessorin für Literatur in Leipzig tätig.
Rita Bullwinkel: „Schlaglicht“
Übersetzt von Christiane Neudecker
Aufbau Verlag, 235 Seiten, 24 Euro
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