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„Blinde Geister“ in der Familie

Annette liest ein Buch, das auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis zu finden ist: „Blinde Geister“ von Lina Schwenk.

In ihrer Rezension schreibt sie für Sternkopf ‚ Hübel: „Olivia und ihre Schwester wachsen als Nachkriegsgeneration in Deutschland auf, verleben unbeschwerte Sommer am Meer und erleben Behütetsein und Frieden.
Gleichzeitig verbringen sie immer wieder Wochen im bunkerartigen Keller des Hauses, eingesperrt mit Konserven und Radio, da Vater Karl Angst vor einem neuem Krieg hat und seine Familie beschützen will.

Der Sportlehrer zwingt die Kinder, bei Übungen Deckung im Schützengraben zu suchen, während sie vermeintlichem Granatenhagel ausgesetzt sind. Auch Mutter Rita kämpft auf ihre Art mit Kriegserinnerungen. All das prägt die Kinder – besonders Olivia fällt es schwer, im Leben anzukommen. Sie wird krank und kämpft fast ihr gesamtes Leben mit den Geistern der Vergangenheit, bis sie sich endlich befreien kann.

Dass Kriegstraumata auch an die nachfolgenden Generationen „vererbt“ werden können, davon erzählt dieser Roman eindringlich und einfühlsam.“

Lina Schwenk: „Blinde Geister“
C. H. Beck, 192 Seiten, 24,-
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